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TLZ 31.12.2011 - Dicke Mauern als Schallschutz

Von Monika Köckritz
Heiligenstadt

Zum Abschluss der TLZ-Serie ein Gang durch die unterirdische Welt der »Villa Lampe«

Der offene Probenraum im Gewölbekeller: Spaß am Musizieren haben Christian Apel, Jessica Schäfer, Jenny Kaufhold und Lukas Petersik (v.l.)

In der unterirdischen Welt der »Villa Lampe« gibt es ordentlich was auf die Ohren. Christian am Schlagzeug und Jessica an der E-Gitarre heizen ihren Zuhörern tüchtig ein. Die Befürchtung, dass die Lautstärke für Ärger sorgt, ist überflüssig. Die »Villa Lampe« hat keine direkten Nachbarn. Vor allem aber: Die dicken Mauern des kleinen Kellerraums, in dem Christian und Jessica musikalisch »Dampf ablassen«, dürften ein guter Schallschutz sein.
In der Tiefe des Jugendhauses am Holzweg in Heiligenstadt geht es aber nicht nur in dem einen Räumchen lebhaft zu. »Im ganzen Kellergeschoss ist was los, und das eigentlich immer, parallel eben zu den Öffnungszeiten des Hauses«, bestätigt Villa-Leiter Thomas Holzborn.
Seit 20 Jahren, seit die von den Salesianern geleitete Einrichtung mit dem Haus Schritt um Schritt ein soziales Netzwerk für junge Menschen aufgebaut hat, breiten sich die Freizeitangebote auch im Keller aus. Zunächst bevor das Gebäude erweitert wurde unter dem 1879 errichteten Altbau. Schon früh bekamen dort Musikgruppen die Möglichkeit zum Spielen. Einer der beiden Bandräume gilt als offener Ãœbungsraum, wo sich hinter dicken Mauern und einer Gewölbedecke junge Musikfreunde spontan an Schlagzeug, an E- sowie Bassgitarre ausprobieren können. »Ein kleines Mischpult und Mikrofone für den Gesang sollen noch dazu kommen«, kündigt Holzborn an und verweist darauf, dass gerade dieser Kellerraum .
Nur ein paar Türen weiter findet sich der Kreativraum, dessen Wände gerade gefliest werden. Dort kann getöpfert oder mit Holz gearbeitet werden. Der Raum steht auch zur Verfügung, wenn zum Beispiel ein Plakat für die Schule zu gestalten ist.
Nach Sport und Spiel und anderen schweißtreibenden Unternehmungen tut eine Dusche gut die ebenfalls im Keller installiert ist. Vorbei an einem Aufzug führt der Weg in den Saal. Der war Mitte der 90-er Jahre entstanden mit dem ersten und wegen der umfangreicher gewordenen Jugendarbeit dringend notwendigen Anbau an die Villa. In dem Mehrzweckraum steht im Alltag die Tischtennisplatte und laden Sofaecken zum Reden ein. Weiter finden dort manche Disco, das HipHop-Projekt sowie Veranstaltungen mit Schulklassen und auch die Gottesdienste statt. Am 24. Dezember war in dem Saal wieder um Mitternacht zur Christmette eingeladen worden.
2004/05 war die Verwaltung ins Haus geholt worden, was einen zweiten Anbau nötig gemacht hatte. In dem dazu gewonnenen Keller kamen ein Lager und das Archiv unter. In einem weiteren Raum hat künftig die Service-Stelle des über den Landkreis laufenden Projekts »Toleranz fördern Demokratie stärken« ihren Platz. Laut Holzborn können sich in dem Raum Jugendgruppen treffen, die gemeinsam politische Aktivitäten auf den Weg bringen wollen.
Der Name des Hauses geht auf die gleichnamige Familie zurück, die die Villa einst erwarb und bis in die Jahre des Zweiten Weltkrieges bewohnte. Die der Familie gehörende Zigarrenfabrik befand sich an der Ecke Iberg-/Petristraße (ehemals Konsum-Verwaltung). Nach dem Krieg diente die Villa als Jugendhaus und wurde später von der FDJ (Freie Deutsche Jugend) genutzt. Bis 1989 war in dem Gebäude der Kindergarten »Clara Zetkin« untergebracht.